Unsere Monstranz ist so schön und voller Symbolik, dass es sich lohnt, sie aus der Nähe zu betrachten. Viele Gemeinemitglieder werden unsere Monstranz gar nicht kennen. Sie wird ja nur zu Gottesdiensten benutzt, die keine Eucharistiefeiern sind und deshalb nur von einer kleinen Schar von Gläubigen besucht werden. Die wahre Monstranz Christi ist eine Gemeinde, die glaubt Die Monstranz ist ein Schaubehälter für die große Hostie. In ihr wird die Eucharistie auf dem Altar zur Anbetung ausgesetzt oder bei der Fronleichnamsprozession mitgetragen.
Bevor wir unsere Monstranz betrachten, ist ein Blick in die Geschichte der Entstehung der Monstranz notwendig, um ihren Sinn zu verstehen. Das Aufkommen der Monstranz hängt mit dem Fronleichnamsfest zusammen. Fronleichnam, das Fest vom Leib des Herrn, wurde erst durch Papst Urban IV. 1264 eingeführt. Es kam zu diesem eigenen Fest vom Leib des Herrn, weil die Eucharistiefeier mit ihren lateinischen Gebeten und Liedern immer undurchsichtiger geworden war. Man verstand nicht mehr, was am Altar geschah,, hatte zwar das weihevolle Gefühl, dass es etwas Besonderes sein müsse, aber dass die Teilnahme der Christen für die Eucharistie notwendig sei, das wurde vergessen. Die Kirche des Mittelalters hatte sich weit entfernt vom ursprünglichen Christentum, wo die Eucharistie gefeiert wurde als Mahl, bei dem jeder Teilnehmer auch selbstverständlich zur Kommunion ging. Die Verehrung der konsekrierten Hostie außerhalb der Eucharistiefeier oder gar ihre öffentliche Ausstellung war unbekannt. Im Mittelalter dagegen gingendie Gläubigen aus Ehrfurcht und Angst vor dem unwürdigen Empfang nur selten zur Kommunion.
Dafür wurde das heilige Brot zum Gegenstand der Anbetung. Die Einführung des Fronleichnamsfestes und der Monstranz ist also eigentlich Ausdruck einer Entfremdung von der Bedeutung der Eucharistie. Das zweite Vaticanische Konzil hat wieder zum ursprünglichen Sinn der Eucharistiefeier zurück gefunden. Die Möglichkeit der Anbetung der heiligen Eucharistie in der Monstranz wurde weiterhin beibehalten. So kommen wir immer wieder an Sonn- und Feiertagen zusammen, um in der Andacht oder in der Vesper bei der "Aussetzung" des heiligen Brotes in der Monstranz mit Christus zu beten.